Lehrer*

Hinweise zu Beratungsgesprächen mit lesbischen Schülerinnen und schwulen Schülern 

Diese Hinweise sollen Ihnen helfen bei eventuellen Beratungsgesprächen mit lesbischen Schülerinnen und schwulen Schülern umzugehen. Sie stellen natürlich nur einen geringen Ausschnitt der Informationen, die zu berücksichtigen sind, helfen aber grobe Fehler zu vermeiden.

  • Zeigen Sie an der Schule Präsenz (Aushang von Plakaten; Deutlich- machen Ihrer persönlichen Meinung zum Thema Homosexualität; Einladen von Lesben und Schwulen … ).
  • Fragen Sie nie eine Schülerin oder einen Schüler direkt ob sie/er lesbisch/schwul ist. Falls er/sie nicht bereit dazu ist ehrlich zu antworten, muß er/sie mit einer Lüge leben.

Nehmen Sie die geäußerten Probleme ernst. Coming–Out ist kein Zuckerschlecken.

  • Zeigen Sie gleichzeitig, daß Sie denken, daß ein zufriedenes Leben als Lesbe/Schwuler genauso möglich ist, wie als HeterosexuelleR.
  • Verweisen Sie an die nächste schwul-lesbische Jugendgruppe, deren Adresse beim Jugendnetzwerk Lambda zu erfahren ist.
  • Drängen Sie nicht zu weiteren Schritten im Coming–Out. Jede/Jeder muß ihr/sein Tempo des Coming–Outs selbst finden. Bestärken Sie die Schülerin/den Schüler jedoch, wenn sie/er von sich aus weitere Schritte vorschlägt. In den allermeisten Fällen wissen Coming–Outlerinnen, wann sie einen weiteren Schritt gehen können. Sie sind selbst die besten Experten für ihr Leben

 


Philadelphia Lesbian and Gay Task Force

Vorschläge für Strategien zum effektiveren Umgang mit Lesben, Schwulen und Bisexuellen – (Übersetzung aus dem Englischen)

  1. Nehmen Sie Lesben- und Schwulenfragen in Ihren Unterrichtsplan auf, indem Sie über diese Themen diskutieren, wenn sie sich in speziellen Kursen ergeben.
  2. Nehmen Sie Schwulen- und Lesbenfragen in Ihr Lehrprogramm auf, als mögliche Diskussionsthemen für die Klasse.
  3. Nehmen Sie Texte, die sich mit Lesben- und Schwulenfragen auseinandersetzen, in die Listen von Pflicht- und empfohlener Lektüre auf.
  4. Nehmen Sie Schwulen- und Lesbenfragen in eine Liste möglicher Themen für schriftliche Arbeiten oder Referate vor der Klasse auf.
  5. Laden Sie gegebenenfalls Lesben oder Schwule oder Eltern von Lesben und Schwulen als Gastredner ein.
  6. Sie sollten vertraut sein mit den örtlichen Einrichtungen für Schwule und Lesben (gesellschaftlich/politische Organisationen, medizinische Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen, Bars und Clubs, Jugendgruppen, Lese- und Filmmaterial).
  7. Sorgen Sie dafür, daß in der Bibliothek entsprechende Bücher über Lesben- und Schwulenfragen vorhanden sind, und daß sie allen Schülern zugänglich sind.
  8. Stellen Sie keine Vermutungen über die sexuelle Orientierung von Schülern, Klienten, Eltern oder Kollegen an. 

Gehen Sie dazwischen, wenn Lehrpersonen wie auch Schüler diskriminierende Äußerungen über Schwule oder Lesben machen.

  1. Nehmen Sie keine Angriffe bzw. abwertende Witze oder Verhaltensweisen oder sonstige Aktionen hin, die gegen eine Person gerichtet sind, von der man meint, sie unterscheide sich hinsichtlich der sexuellen Orientierung.
  2. Informieren Sie sich über Lesben und Schwule, die Bedeutendes geleistet haben. Gehen Sie auf ihre sexuelle Orientierung ein, soweit diese für ihr Schaffen, über das Sie in der Klasse sprechen, von Belang ist (z.B. ist von Jane Addams, Janes Baldwin, Gertrude Stein, Walt Whitman und vielen anderen bekannt, daß sie lesbisch oder schwul waren; dennoch lassen die meisten Pädagogen diesen Aspekt ihres Lebens im Hinblick auf ihr Werk im Zusammenhang steht, unerwähnt).
  3. Verwenden Sie durchgängig geschlechtsneutrale Formulierungen, wenn Sie in Diskussionen auf Beziehungen oder Partnerprobleme zu sprechen kommen.
  4. Legen Sie in Beratungsbüros sowie in Verwaltungsbüros an gut sichtbarer Stelle Broschüren und Anleitungsmaterial über Schwulen- und Lesbenfragen aus.
  5. Hängen Sie an gut sichtbarer Stelle in allen Schulbüros das Poster gegen Einstellungsdiskriminierungen auf, das bei der Philadelphia Commission on Human Relations (MU64670) erhältlich ist, und auf dem das „Fair Practices Act“ dargestellt ist. Dieses Poster enthält in der jüngsten Version bei der Aufzählung der unter Schutz stehenden Kategorien: „sexuelle Orientierung, Behinderung und Familienstand“.
  6. Treten Sie ein für die Präsenz von offen lesbischen oder schwulen Mitarbeitern auf allen Ebenen.
  7. Verlangen Sie, daß Bibliothekare Bücher erwerben und bereithalten, die sich mit dem Leben von lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen befassen.

Unterrichtsthema Homosexualität in Klassen mit muslimischen Schülerinnen und Schülern

Eine Masterarbeit mit diesem Thema in der unter anderem die momentane Studienlage intensiv aufgearbeitet wird. Es gibt aber auch Hinweise für die unterrichtliche Umsetzung mit Beispielen. Für Lehrkräfte besonders interessant ist


Die Lebenssituation schwuler Jugendlicher

Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales hat die schwul-lesbische Forschungsgruppe am Institut für Psychologie – Sozialpsychologie – der Ludwig-Maximilians-Universität München (SLFM) unter Federführung von Dipl.-Psych. Ulrich Biechele, Dr. Günter Reisbeck und Prof. Dr. Heiner Keupp eine Studie zur Lebenssituation, sozialen und sexuellen Identität schwuler Jugendlicher durchgeführt.


Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales

hier gibt es einen Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen

hier gibt es einen Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen
Dort sind u.a. Anregungen zum Umgang mit dem Thema „gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ in der Schule sowie Veröffentlichungen des Fachbereichs zu finden.
Adresse:
Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales
Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (Antidiskriminierungsstelle)
Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen Oranienstraße 106, 10969 Berlin
E-Mail: antidiskriminierungsstelle@senias.berlin.de
Internet: www.berlin.de/lb/ads/gglw/