Die AG Schwule Lehrer

Wir sind…

…schwule Lehrer, Referendare und Lehramtsstudenten, die in Berlin und Brandenburg leben und arbeiten und sich mit der Situation von LSBTI (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intersexuell) Kollegen,  Schülerinnen und Schülern auseinandersetzen und Unterstützung anbieten.

Wir treffen uns 14-tägig und auch du bist jederzeit herzlich willkommen!


Dokumentation der Arbeit der AG Schwule Lehrer in der GEW Berlin aus dem Jahre 1980 (Gründungszeit)

(erstellt von: Martin Helbig am 14.11.2021)

Damals wurde die Gruppe als „arbeitsgemeinschaft homosexueller lehrer und erzieher in der GEW BERLIN“ bezeichnet. Dies geht auf den Antrag beim Landesvorstand 1978 zurück. Seit ich 2012 zur AG kam, haben wir aber überwiegend von der AG Schwule Lehrer in der GEW Berlin gesprochen und geschrieben, was nicht zuletzt der realen Situation innerhalb der Gruppe geschuldet und aus der letzten Seite in dieser Dokumentation abgeleitet ersichtlich ist. Eine Namensänderung der Gruppe wurde sehr oft besprochen und schließlich ca. 2016 in der GEW geändert.

Im Dokument findet sich ein Einleitungstext, der die Arbeit der Gruppe von den ersten Treffen im März 1978 in der GEW Berlin über deren offizielle Anerkennung innerhalb der Gewerkschaft im Dezember 1978 bis hin zu den Forderungen und der Einordnung der Dokumente, die in der Dokumentation zusammengefügt wurden, erklärt.

Das Dokument ist deswegen von großer Bedeutung für die Arbeit der Gruppe und vielen Gruppen in Deutschland, weil die Forderungen, die schon 1978 aufgestellt wurden, teilweise noch heute aktuell sind und noch immer nicht in Rahmenplänen sowie folgerichtig auch im Unterricht nennenswerten Einklang gefunden haben.

Die Dokumente sind nummeriert und beinhalten:

  • 1. „Die Angst des schwulen Lehrers im Dienst“ aus der Berliner Lehrerzeitung (blz) 7/8 1978
  • 2. Bericht „Arbeitsgemeinschaft homosexueller Lehrer eingerichtet“ aus der blz 2 1979, mit dem Hinweis, dass der Antrag vom 11.10.1978 als „Arbeitsgemeinschaft homosexueller Lehrer und Erzieher in der GEW Berlin“ offiziell anerkannt zu werden am 13.12.1978 vom Landesvorstand der GEW Berlin angenommen wurde.
  • 3. Abdruck des Flugblattes anlässlich der 1.Mai Demonstration 1979, auf der 10 000 rosafarbene Flugblätter verteilt wurden (Kritik an innerparteilicher Homosexuellenfeindlichkeit und Aufruf zum gemeinsamen Handeln).
  • 4. Einladung zu einer Infoveranstaltung in der GEW zum Thema Homosexualität und Schule (blz 7/8 1978)
  • 5. / 6. / 7. Materialbeispiel zur Infoveranstalung
  • 8. / 9. / 10. Dokumentationen des Schlagabtausches zwischen der AG mit dem Berliner Schulsenat (Senator: Walter Rasch, u.a.) abgedruckt auf den rosa Mittelseiten „Schwule und Schule“ in der blz 12/1979.
  • 11. / 12. / 13. mehrere Artikel in weiteren Ausgaben der blz „Schwule und Schule“, die sich sachlich mit den bereits geänderten Rahmenlehrplänen, dem Stand der Schulbücher und der Situation lesbischer und schwuler Schüler*innen auseinandersetzen.
  • 14. Leserbrief zu „Schwule und Schule“ aus der Ausgabe 12/1979 und Entgegnung durch die AG homosexuelle Lehrer und Erzieher.
  • 15. Antrag und Begründung in der Landesvertreterversammlung der GEW Berlin Dezember 1979 eines Positionspapiers (das mit den lesbischen Lehrerinnen abgesprochen war) „Abbau der Diskriminierung von Homosexualität und Homosexuellen im Erziehungsbereich“. Angenommen vom Landesvorstand der GEW am 4.2.1980 (ohne Gegenstimmen, bei zwei Enthaltungen). (= erstes Positionspapier einer deutschen Gewerkschaft zur Homosexualitätsfrage)
  • 16. Anzeige, die in den Gewerkschaftszeitungen in allen Bundesländern abgedruckt werden sollte zum 1. Pfingsttreffen schwuler Lehrer und Erzieher 1979. Wurde nur in Berlin und NRW abgedruckt. Die anderen Bundesländer reagierten nicht.
  • 17. Programm des 1. Pfingsttreffens schwuler Lehrer und Erzieher
  • 18. Erneutes Schreiben an die GEW-Redaktionen bundesweit mit Bitte um Veröffentlichung der Anzeige zum Pfingsttreffen.
  • 19. /20. Leserbrief der Geschäftsführerin der GEW Hessen zur „Provokation“ des DGB seitens der GEW durch schwul-lesbische „Schwergwichte“ und Schreiben der AG an die hessische Gewerkschafterin.
  • 21. 20. Mai 1980: Jan (Erzieher) stellt heraus, was Unterschiede in der Arbeit der Lehrer und Erzieher sind und dass die Erzieher erst einmal selbst weitermachen wollen, sich also aus der AG zurückziehen.